Im Jubiläumsjahr zeigt der Kunstverein Kirchzarten e.V. in seiner 195. Ausstellung den Freiburger Zeichner Eberhard Brügel. Zwei konträre Haltungen kennzeichnen die Zeichnungen von Eberhard Brügel: die Beobachtung und die Erfindung von Wirklichkeit. So ist sein Werk auf der einen Seite von dem Thema der Landschaft, vor allem der Waldlandschaft bestimmt, auf der anderen Seite von gegen- standsfreien Blättern, die in einem eher allgemeinen Verständnis die Themen Dunkelheit, Licht und Tiefenraum zum Inhalt haben. Doch so exakt lassen sich beide Pole nicht trennen. Denn die Waldzeichnungen werden zwar immer vor dem Sujet begonnen, aber im Atelier aus der Vorstellung zu Ende geführt. So geht es Brügel nicht um die Beschreibung eines identifizierbaren Ortes, sondern vielmehr um die Erfassung des unterschiedlichen Charakters von Wäldern im Wandel der Tages- und Jahreszeiten. Die vom Badberg im Kaiserstuhl angeregten Zeichnungen entstehen sogar ausschließlich im Atelier, wobei Brügel sich zwar an vor Ort angefertigten Skizzen orientiert, mit diesen jedoch so frei umgeht, dass es sich bei diesem Motiv eigentlich um erfundene Landschaften handelt. Gerade bei diesem Motiv macht sich zunehmend ein Abstraktionsprozess bemerkbar. Bevorzugtes zeichnerisches Mittel ist der Bleistift, daneben bedient sich Brügel immer mehr der schwarzen Kreide. Die Ausstellung im Kunstverein Kirchzarten gibt einen Einblick in die Bandbreite des zeichnerischen Werkes der letzten Jahre, wobei auch Skizzen zu sehen sind, die Brügel unterwegs – oft aus dem fahrenden Zug – anfertigt.
Ausstellungseröffnung: Sonntag, 15.04.2007, 11–13 Uhr
Ausstellungsdauer: 15.04.–06.05.2007
Öffnungszeiten: Freitag, Samstag, Sonntag, 17–19 Uhr