Mit dem Malerpaar Sabine und Oliver Christmann startet der Kunstverein Kirchzarten die neue Reihe „Künstlerpaare“. Beide Jahrgang 1960, haben sich bereits als Schüler bei einem Zeichenkurs kennengelernt. Ihr Studium absolvierten sie an den Kunstakademien Stuttgart und Karlsruhe – Oliver Christmann in Stuttgart bei Rudolph Haegele, Sabine Christmann außerdem auch bei Peter Dreher in Freiburg.
So entwickelten die beiden ihre Malerei in ständigem Austausch miteinander. Trotzdem sind ihre Bilder sehr verschieden.
Bei Sabine Christmanns realistischen Stillleben treten Gegenstände aus der Alltagswelt auf wie Personen auf einer Bühne. Das „Stück“, das sie spielen, bleibt mehrdeutig und rätselhaft. Sonst meist unbeachtet, sind die Dinge im Bild losgelöst aus ihrem Gebrauchszusammenhang und können als ästhetische Objekte in ihrer ganzen Schönheit gesehen werden. Im Bild führen die Gegenstände ihr manchmal witziges, manchmal geheimnisvolles Eigenleben und erzählen mehrdeutige Geschichten, die jeder, je nach seinen Erfahrungen oder Assoziationen anders deuten kann.
Ausgangspunkt von Oliver Christmanns ungegenständlichen Bildern ist der unmittelbare sinnliche Reiz der Farbsubstanz, der Reiz des Farbtons in Verbindung mit der saftigen Materialität der Malfarbe.
Auffällig ist die Teilung der Bilder in eine fast monochrome, ruhige Seite und eine belebte Seite, auf der bei manchen Bildern Formen wie Tupfen oder Ringe, bei anderen Streifen oder Raster, zu sehen sind, die sich überlagern und verschwimmen. Sie scheinen zu schweben, sich aus dem Farbnebel heraus zu bilden und in feine Strukturen aufzulösen, und es entsteht Bewegung im Bildraum.
Sowohl bei Oliver als auch Sabine Christmann wird im Bild ein harmonisches Ganzes angestrebt, in dem Spannungen und Gegensätze Ausgleich und Ruhe finden. Das Bild als Vermittler positiver Energie.